Kunde: Kritisches Rechenzentrum im Vereinigten Königreich
Standort: London, Vereinigten Königreich
Sektoren: Rechenzentrum
Die Herausforderung
Überbrückung der Energielücke mit temporären Notstromlösungen
Auf dem generatorfreien Gelände waren drei separate Stromzuführungen erforderlich – zum Zeitpunkt der Inbetriebnahme standen jedoch nur zwei zur Verfügung. Unser Kunde stellte uns vor die Herausforderung, eine zusätzliche Redundanz über eine dritte Einspeisung bereitzustellen. Da Nachhaltigkeit eine hohe Priorität hatte, musste jede Lösung auch den ESG-Kriterien sowie den lokalen Planungs- und Genehmigungsvorgaben entsprechen – was den Einsatz herkömmlicher Dieselgeneratoren ausschloss.
Projektdetails
Die Lösung
Bereit für kritische, nachhaltige temporäre Energie
Unsere Ingenieure entwickelten ein 13 MW Stage V Generatorpaket, das anstelle einer der verzögerten Netzanbindungen betrieben werden konnte.
Die vollständige Lösung umfasste:
- Ein temporäres 15 MVA Notstrompaket mit 20 kV
- 13 HVO-betriebene PowerMX2 Stage V Generatoren im Standby
- Alle zugehörigen Transformatoren, Schaltanlagen und Kraftstoffsysteme
- Hochgradig angepasste SCADA-Steuerungen
- Kabel, Kabeltrassen und sämtliches erforderliches Zubehör
- Eine 5 MVA Lastbank für routinemäßige Lasttests des Pakets zur Sicherstellung der Zuverlässigkeit
Unser Paket war vollständig maßgeschneidert und entsprach dem Inbetriebnahmeverfahren des Kunden:
Level 1: Werksabnahmeprüfung (FAT) an unserem Standort in Lomondgate
Level 2: Paket installiert, Kabel angeschlossen und getestet
Level 3: Inbetriebnahme
Level 4: Betrieb zur Funktionsprüfung vor Ort gemäß Kundenspezifikationen, bereit für den IST (Integrated System Test)
Level 5: Bediener vor Ort zur erfolgreichen Durchführung des IST
Vorbereitung auf den Erfolg
Vor der Lieferung an den Standort führten wir eine einwöchige Werksabnahmeprüfung (FAT) mit 13 MVA in unserem eigenen Depot durch. Dies gab dem Kunden und allen Beteiligten volles Vertrauen in unsere Lösung. Da der verfügbare Aufstellbereich äußerst begrenzt war, entwarfen wir außerdem ein maßstabsgetreues BIM-Modell des Standorts, installierten maßgeschneiderte Zugangslösungen und kennzeichneten die sichersten Bereiche zum doppelten Stapeln der wichtigsten Ausrüstung.
Emissions- und Geräuschreduzierung
Unsere Lösung musste intelligenter und umweltfreundlicher sein. Deshalb setzten wir auf Aggrekos eigene Greener Upgrades. Wir installierten PowerMX2 Stage V Generatoren mit fortschrittlichen Komponenten wie Dieselpartikelfiltern (DPF) und selektiver katalytischer Reduktion (SCR), um schädliche Emissionen zu reduzieren. Dieselben Generatoren wurden außerdem mit Schalldämpfer-Lamellen ausgestattet, um sicherzustellen, dass die Geräuschentwicklung unter den lokalen Grenzwerten bleibt.
SCADA-Steuerung (Supervisory Control and Data Acquisition)
Wir setzten SCADA-Überwachung für alle wichtigen Geräte ein, darunter Generatoren, Tanks und Transformatoren. Dies beinhaltete eine zusätzliche Kundenanbindung über das EPMS (Energy Power Management System), das dem Rechenzentrum eine Live-Überwachung aller Geräte ermöglichte.
Diese intelligente Integration basiert auf komplexer Modbus-Kommunikation, die intern von Aggreko entwickelt und implementiert wurde.
Das Ergebnis
Zuverlässige, umweltfreundlichere Energie, die jeder Herausforderung gewachsen ist
Obwohl die Arbeiten noch andauern und die endgültigen Ergebnisse noch verifiziert werden müssen, deuten erste Prognosen darauf hin, dass der Kunde durch die Wahl einer Greener Upgrades-Lösung und den Einsatz von Stage-V-Generatoren mit HVO (Hydrotreated Vegetable Oil) bis zu 221 Tonnen CO₂ pro Tag einsparen und den Kraftstoffverbrauch um 4.680 Liter pro Tag im Vergleich zu einem herkömmlichen Dieselgenerator reduzieren könnte*. Zusätzlich geht dies mit einer spürbaren Reduzierung der Lärmemissionen einher.
*Der Vergleich basiert auf einem nicht klassifizierten 1250-kVA-Dieselgenerator als Referenzwert.