Dekarbonisierung unter Druck: Energiekosten bedrohen Wettbewerbsfähigkeit der Autoindustrie
Auch wenn diese Debatte in der absehbaren Zukunft fortgesetzt wird, bleibt es für OEMs in dem gesamten Sektor jedoch nach wie vor unerlässlich, Maßnahmen zur Dekarbonisierung zu ergreifen, wo immer es möglich ist, auch bei der Versorgung der Werke mit Elektrizität. Doch das ist leichter gesagt als getan, schließlich sieht der Verband der deutschen Automobilindustrie (VDA) als den entscheidenden Faktor für die Verbesserung der globalen Wettbewerbsfähigkeit der Branche eine deutliche Verringerung der Energiekosten.
Angesichts des energieintensiven Charakters der Automobilindustrie ist dies eindeutig ein Problem, das gelöst werden muss. So ist der deutsche Energiepreisindex für die Industrie seit dem Überfall Russlands auf die Ukraine um mehr als zwei Drittel gestiegen und hinterlässt Automobilfabriken und Transportunternehmen damit in einer gefährlichen Lage mit einem Versorgungsnetz, das die Rentabilität und die Wettbewerbsfähigkeit gegenüber Mitbewerbern im Ausland deutlich einengt.
Neue Strategien
Als weltweiter Anbieter für mobile und modulare Stromversorgung, Temperatursteuerung und Energiedienstleistungen ist Aggreko ideal dafür positioniert, diese Probleme zu lösen. Durch seinen flexiblen, modularen Ansatz mit der Bereitstellung von Lösungen auf Miet-Basis kann das Unternehmen Automobilwerke mit dezentralisierten Generatoren und batteriebasierten Energiespeichersystemen (BESS) ausrüsten, die die Abhängigkeit von teurem Netzstrom begrenzen, der zudem nicht immer garantiert werden kann.
Greener Upgrades
Dieser strategische Ansatz über die Miete von Energieversorgungslösungen ermöglicht den Beteiligten am Standort den Zugriff auf die neuesten Technologien zur Reduzierung von Energieverbrauch, Kosten und Emissionen.Darunter sind Lösungen aus der Aggreko-Initiative „Greener Upgrades“, mit der das Unternehmen mehrere Millionen Euro in nachhaltige Ausstattung und Dienstleistungen investiert.
Das Greener Upgrades Portfolio umfasst verschiedene Optionen für eine Optimierung oder Unterstützung der Fertigungsabläufe in der Automobil- und Transportbranche. Beispielsweise bietet das Aggreko-Sortiment an Stage V Generatoren eine umweltfreundliche Energieerzeugung durch verbesserte Technologien, die die Emissionen von Kohlenmonoxid, Stickoxiden und Feinstaub reduzieren. Durch die flexible Skalierbarkeit der gemieteten Lösungen lassen sich sowohl eine übermäßige als auch eine unzureichende Auslegung vermeiden, sodass eine optimale Effizienz sichergestellt wird.
Die BESS-Technologie kann zudem für das Management von Lastspitzen verwendet werden, etwa durch Ladevorgänge in Zeiten mit geringem Bedarf und durch Bereitstellung von zusätzlicher Leistung bei geringeren Kosten in Zeiten hoher Netzbelastung. Ebenso ermöglicht sie, den Betrieb des Standorts aufrechtzuerhalten, wenn die Produktion heruntergefahren wird, bei Unterbrechungen für Wartungsarbeiten oder zur Ergänzung der bestehenden Energieversorgung bei einer Erweiterung der Prozesse am Standort.
Aggreko bietet im Rahmen der Greener Upgrades-Initiative nun auch Tieftemperatur-Kältemaschinen mit CO₂ (R774) sowie wassergekühlte 1,5-MW-Kältemaschinen mit dem Kältemittel R513A, das ein geringeres Treibhauspotenzial (GWP) aufweist. Die Anlagenbeteiligten können damit die Prozesskühlung effizienter gestalten und zugleich die Emissionen senken. Die mit dem Greener Upgrades-Programm bereitgestellten Lösungen erlauben zudem den Einsatz von umweltfreundlicherem hydriertem Pflanzenöl (HVO) als Brennstoff-Beimischung, um so den CO2-Fußabdruck des Standorts weiter zu verringern.
Leistungsüberwachung
Entscheidend neben der Suche nach einer energieeffizienten und nachhaltigen Energie- und Temperaturregelung ist es jedoch, dass die Beteiligten in den Automobilwerken ihre Leistung im Betrieb am Standort exakt erfassen können. Tatsächlich zeigt sich dieser Bedarf an Daten bereits in der deutschen Automobilindustrie. Beim 17. Nachhaltigkeitsdialog im November des letzten Jahres rückte Mercedes-Benz die Themen ‚Dekarbonisierung‘ sowie ‚Ressourcennutzung und Kreislaufwirtschaft‘ als zentrale Schwerpunkte seiner Fertigungsprozesse in den Fokus.
Um diese Bereiche zu verstehen und die Lieferketten effizienter, robuster und nachhaltiger zu gestalten, ist ein unkomplizierter Zugang zu relevanten Informationen essenziell. Klare und transparente Daten ermöglichen es Anlagenbetreibern, erfolgreiche Prozesse zu identifizieren und Optimierungsmöglichkeiten gezielt zu nutzen. Dies eröffnet zusätzliche Möglichkeiten, die Gesamtenergieeffizienz zu steigern und Emissionen zu senken. Daher sollte es für jeden Anbieter von Energielösungen zum Standard gehören, diesen Service bereitzustellen – insbesondere für energieintensive Standorte.
Ein Beispiel dafür ist der Fernüberwachungs-Service von Aggreko. Das Programm Aggreko Remote Monitoring (ARM) erkennt potenzielle Probleme frühzeitig und alarmiert sowohl die Verantwortlichen vor Ort als auch die Techniker für eine proaktive und präventive Wartung. So können Betriebsleitung und Wartungsteams sicherstellen, dass kritische Versorgungsleistungen kontinuierlich mit maximaler Effizienz erbracht werden – was sowohl Emissionen als auch Kosten spürbar reduziert.
Die deutsche Automobil- und Transportindustrie steht vor der Herausforderung, steigende Energiekosten zu bewältigen und gleichzeitig die Dekarbonisierung voranzutreiben, um ihre Marktposition zu sichern. Eine vielversprechende Lösung bieten flexible, modulare Energieansätze, darunter dezentrale Energieerzeuger und Batteriespeichersysteme. Durch den Einsatz umweltfreundlicher Technologien aus der Greener Upgrades-Initiative und den gezielten Einsatz von Fernüberwachungsdiensten lassen sich Produktionsprozesse effizienter gestalten, Kosten senken und Emissionen reduzieren – ohne dabei wirtschaftliche oder ökologische Ziele zu gefährden.