Rechenzentren kühlen und F-Gas-Vorgaben einhalten
Leistungsfähigkeit von Rechenzentren sichern – trotz verschärfter F-Gas-Regularien
Rechenzentren sind das Rückgrat unserer digitalen Gesellschaft. Sie unterstützen kritische Technologien wie KI, 5G und Cloud-Computing. Gleichzeitig geraten sie jedoch zunehmend wegen ihres ökologischen Fußabdrucks in den Fokus – insbesondere beim Einsatz fluorierter Gase (F-Gase).
In der Rechenzentrumsbranche, wie auch in vielen anderen energieintensiven Bereichen, werden F-Gase aufgrund ihrer Effizienz und Zuverlässigkeit vielfach eingesetzt. Sie sind entscheidend für den sicheren, stabilen und energieeffizienten Betrieb wichtiger Infrastrukturen wie Hoch- und Mittelspannungs-Schaltanlagen (SF₆), Kühlsysteme (HFKW-Kältemittel) sowie Löschanlagen (HFKW-Gase und -Schäume). Durch die Vermeidung von Überhitzung, die Reduzierung von Brandrisiken und die Sicherstellung einer unterbrechungsfreien Stromversorgung tragen diese Gase dazu bei, kostspielige Ausfallzeiten in Rechenzentren zu verhindern.
Bei Aggreko verstehen wir die betrieblichen Prioritäten und die Bedeutung einer zuverlässigen, durchgängigen Kühlung. Unsere Lösungen sind speziell darauf ausgelegt, Rechenzentren bei der komplexen Umstellung auf Kältemittel mit niedrigerem GWP zu unterstützen und den Betrieb auch während dieses Wandels stabil und regelkonform zu halten.
Die Auswirkungen der neuen F-Gas-Regulierungen verstehen
Die Europäische Union hat mit der Verordnung (EU) Nr. 517/2014 strenge Vorgaben zur schrittweisen Reduzierung von F-Gasen bis 2050 eingeführt. Obwohl fluorierte Gase – anders als FCKWs – die Ozonschicht nicht schädigen, haben sie ein erhebliches Treibhauspotenzial. Ihr GWP (Global Warming Potential) ist tausendfach höher als das von CO₂, und sobald sie in die Atmosphäre gelangen, bleiben sie dort über Jahrtausende erhalten und verstärken den Klimawandel.
Zur Eindämmung dieser Auswirkungen sehen die aktuellen Regelungen eine schrittweise Reduktion des Einsatzes von F-Gasen vor und fördern die Umstellung auf umweltfreundlichere Alternativen.
Die wichtigsten Maßnahmen umfassen:
- Schrittweise Reduzierung von Kältemitteln mit hohem GWP
Die EU plant, den Verkauf von F-Gasen bis 2030 im Vergleich zu 2015 um fast 95 % zu senken. Kältemittel mit hohem GWP werden in neuen Anlagen verboten, wobei es Ausnahmen für bestimmte Anwendungen im Niedrigtemperaturbereich gibt. - Strengere Vorschriften für bestehende Anlagen
Ab Januar 2025 dürfen Kälteanlagen mit F-Gasen, deren GWP über 2.500 liegt, nicht mehr gewartet oder nachgefüllt werden. Dies stellt eine erhebliche Herausforderung für bestehende Infrastrukturen dar. - Erweiterte Anforderungen an Leckageerkennung und Wartung
Verschärfte Vorschriften verlangen die Installation von Leckageerkennungssystemen und häufigere Inspektionen. Bei Verstößen drohen Bußgelder. Ziel dieser Maßnahmen ist es, schädliche Emissionen zu verringern und die Nachhaltigkeit von Kühlsystemen insgesamt zu verbessern. - Diese Veränderungen betreffen nicht nur Hersteller und Betreiber von Kälteanlagen, sondern fordern auch Unternehmen heraus, sich an ein sich schnell wandelndes, umweltorientiertes Regulierungssystem anzupassen.
Erfahren Sie mehr über F-Gase in unserem FAQ-Bereich.
Häufig gestellte Fragen
Vor welchen Herausforderungen stehen Rechenzentren?
Anwendungen
Kühlmethoden in Rechenzentren
Die Kühlinfrastruktur eines Rechenzentrums ist von zentraler Bedeutung. Je nach Standort und Einsatzbereich kommen unterschiedliche Methoden zum Einsatz – ob Luft- oder Flüssigkeitskühlung. Besonders KI-Rechenzentren setzen zunehmend auf Flüssigkeitskühlung, da diese Lösung hohe Leistungsdichten effizient bewältigt.
Mit dem Umstieg auf nachhaltigere Kühlmethoden ist es entscheidend, die verfügbaren Technologien zu kennen:
- Free Cooling: Diese energieeffiziente Methode nutzt Frischluft in Kombination mit Umluft zur Kühlung der Serverräume. Während Free Cooling meist als offenes System betrieben wird, lässt es sich auch in ein geschlossenes System integrieren, wenn die Umluft über indirekte Wärmetauscher gekühlt wird. Besonders effektiv ist diese Lösung in kühleren Klimazonen, allerdings stößt sie bei Hitzewellen mit Umgebungstemperaturen über 25 °C an ihre Grenzen.
- Flüssigkeitskühlung: Diese Methode wird zunehmend in KI-Rechenzentren eingesetzt. Dabei kommen Wasser oder dielektrische Flüssigkeiten zum Einsatz, um Wärme effizienter abzuführen als herkömmliche luftbasierte Systeme. Flüssigkeitskühlungen sind in der Regel geschlossene Systeme, in denen das Kühlmittel durch Rohre und Wärmetauscher zirkuliert, um eine hohe Effizienz sicherzustellen und Verunreinigungen zu vermeiden. Diese Methode ist unerlässlich für hohe Leistungsdichten, bei denen Luftkühlung nicht mehr ausreicht.
- Verdunstungskühlung: Bei dieser Technik wird durch die Verdunstung von Wasser die Temperatur gesenkt und die Kühleffizienz erhöht. Verdunstungskühlung ist in der Regel ein offenes System, bei dem Wasser in die Luft verdunstet. In bestimmten Konfigurationen lässt sie sich jedoch in ein geschlossenes System umwandeln, um Wasser zu sparen und die Nachhaltigkeit zu verbessern.
Lösungen
Wie unterstützt Aggreko den Übergang?
Temporäre und modulare Kühllösungen
Unsere Systeme ermöglichen eine effiziente Kühlung ohne Betriebsunterbrechungen – insbesondere in Notfällen oder bei Modernisierungen der Infrastruktur.
Schnelle Bereitstellung alternativer Lösungen
Unsere Teams können bei Hitzewellen oder unerwarteten Ausfällen kurzfristig Ersatzkühlsysteme installieren.
Fachkundige Beratung und Unterstützung
Aggreko arbeitet eng mit Rechenzentrumsbetreibern zusammen, um den Übergang zu einer nachhaltigeren Infrastruktur sorgfältig zu planen. Wir unterstützen Sie mit technischen Audits und maßgeschneiderten Lösungen.
Optimierung des Energieverbrauchs
Unsere Lösungen integrieren modernste Technologien, um den Energieverbrauch zu senken und den CO₂-Fußabdruck von Rechenzentren zu minimieren.
Lasttests und Inbetriebnahme
Unsere Systeme können zur Prüfung neuer Kühlinfrastrukturen vor der vollständigen Inbetriebnahme eingesetzt werden – für maximale Effizienz und Compliance.
Energieversorgung für Kühlsysteme
Aggreko stellt temporäre Energielösungen bereit, damit Kühlsysteme auch bei Netzinstabilitäten oder während Wartungsarbeiten betriebsbereit bleiben.
Kosteneffizientes Management
Unsere temporären Lösungen helfen Rechenzentren, hohe Investitionen (CAPEX) in neue Kühlinfrastruktur zu vermeiden. So gelingt der Übergang reibungslos und mit finanzieller Flexibilität.
Fazit
Der schrittweise Ausstieg aus F-Gasen ist ein bedeutender Wendepunkt für die Rechenzentrumsbranche und bringt komplexe strukturelle Veränderungen mit sich. Mit einer klaren Strategie und der Unterstützung erfahrener Partner wie Aggreko können Rechenzentrumsbetreiber diesen Wandel erfolgreich meistern und gleichzeitig alle gesetzlichen Vorgaben erfüllen.
Unsere temporären Kühllösungen, unsere strategische Beratung sowie unsere schnelle Einsatzbereitschaft helfen Betreibern, die Leistung ihrer Anlagen zu sichern, ohne dabei ihre Nachhaltigkeitsziele zu vernachlässigen.
Kontaktieren Sie uns, um mehr darüber zu erfahren, wie Aggreko Sie dabei unterstützt, diesen Wandel frühzeitig anzugehen und die Kontinuität Ihres Betriebs sicherzustellen.